- This topic has 6 Antworten, 2 Stimmen, and was last updated Vor 8 years. 8 months by AK11.
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AuthorArtikel
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AK11Participant
Hallo und guten Tag,
ich habe hier das Forum schon gründlich durchforstet, auf der Suche nach einer Antwort auf meine Frage.
Nun stelle ich die Frage mal selbst, da ich keinen „ähnlichen Fall“ finden konnte:Ich bin 53 Jahre alt und habe meine Periode seit 2,5 Jahren nicht mehr. Vor ca. 2 Jahren hatte ich mal eine gewisse Zeit typische Wechseljahrsbeschwerden – ein paar Hitzewallungen und Durchschlafprobleme. Sonderlich belastet war ich dadurch nicht. Da sich das Ganze von allein besserte, wurde es gar nicht zum Problem.
Meinen derzeitigen „Zustand“ (der bereits ca. 1,5 Jahre anhält) würde ich als „sehr gut“ bezeichnen. Wechseljahrsbeschwerden habe ich keine. Ich bin voller Energie, fühle mich körperlich und geistig fit, mache viel Sport… eigentlich fühle ich mich genau so wie zu Zeiten, als ich noch wesentlich jünger war.Jedoch: Meine Libido ist bei Null. Diese Veränderung trat mit Beginn der Wechseljahre ein. Meine bis dahin noch vorhandene sex. Lust (extrem ausgeprägt war sie nie), verabschiedete sich zunehmend. Der Zusammenhang mit der hormonellen Veränderung ist eindeutig.
Nun hat meine HP einen Hormonstatus erstellt, der lt. Ihrer Aussage den Beginn der Rimkus Therapie nahelegt.
Die Werte: FSH 112.7 mlU/ml, DHEA-Sulfat 142.6 ug/dl, Progesteron 0.41 ng/ml und Östradiol (E2) 22.6 pg/ml.Gestern war ich bei der Gynäkologin, die das Rezept ausstellte (0,25 mg Estradiol, 65 mg Progesteron), jedoch extreme Zweifel äußerte, ob die Rimkus Therapie in Sachen Libidoverlust eine Wirkung haben könnte. Sie habe bisher noch von keinem Fall gehört (möglicherweise ist die Ärztin zwar im Verzeichnis der Gynäkologen, die die Rimkus Therapie anbieten, jedoch nicht wirklich selbst davon überzeugt.)
In Anbetracht der Tatsache, dass der Libidoverlust meine einzige „Beschwerde“ ist, war ich bereits sehr unsicher, ob ich mit einer solchen Therapie beginnen will. Ich habe die Sorge, dass durch die Einnahme möglicherweise Nebeneffekte eintreten, die ich nicht wünsche. Trotzdem es sich um natur-identische Stoffe handelt, greift man ja dennoch in körpereigene Prozesse ein.
Was, wenn mein subjektiv empfundenes Wohlbefinden sich verschlechtert?
Wäre eine Überlegung die Therapie erstmal nur für 3 Monate zu planen?
Ist die Therapie überhaupt sinnvoll für mich, gibt es Alternativen für „mein Problem“?Kann mir jemand Infos geben, die die Entscheidungsfindung erleichtern?
Gibt es ähnliche Fälle, die von Ihren Erfahrungen schreiben können?Vielen Dank!!! AK
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Dr. Dr. med. Thomas BeckKeymaster
Hallo AK,
Ja das ist eine interessante Frage.
Keine spürbaren Hormonmangelzeichen, bis auf fehlende Libido – soll man da Rimkus machen – in Anbetracht möglicher etwaigwr Risiken???
Nun zum ersten: jeder Mensch entscheidet natürlich selber, wie und was er/ sie mschen möchte. Für den einen ist eine fehlende Libido ein Problem der andere vermisst das gar nicht. Die Menschen sind eben sehr verschieden und da soll und kann ich als Arzt bichts vorschreiben. Und natürlich muss jeder Mensch für sich eine Nutzen/ Risiko Abschätzung vornehmen.
Aber nun schreiben Sie ja Ihre Frage ins Forum und bezwecken damit etwas. Die Abwägung ist bei Ihnen wohl noch nicht eindeutig, Sie sind noch am Überlegen, was nun der richtige Weg sein könnte. Und dazu hätten Sie gern mehr Infos – wenn ich Sie richtig verstanden habe…
Nun sind die Sexualhormone nicht nur für den Sex da, sondern sie machen uns fit und vital. Auch für sex, das stimmt, aber nicht nur, sondern auch für die Belastungen die mit Schwangerschaft und Aufzucht unserer „Brut“ verbunden sind…
Also sind das vielleicht so etwas wie natürliche Stimulations-und Vitalisierungs- / Reparatursubstanzen…
Und wenn wir die Hormone und Ihre Wirkungen genauer anschauen, dann ist es genau so.
Wir können also wohl eher von einer generellen Vitalisierungs- und Reparatur Funktion ausgehen, mit besserer Libido als Nebeneffekt.Wie man / Sie das nun handhaben möchte, ist zu Recht eine persönliche Sache: manch einer mag denken, wenn das Auto alt ist dann mache ich doch keinen Kundendienst mehr und fülle auch kein Öl nach, was soll’s: ist doch nur eine alte Kiste. Für den anderen ist es ein Liebhaberstück, das ganz besondere Aufmerksamkeit bekommt und sogar das beste Öl was zu haben ist…
Zu den Risiken einer normalen Hormontherapie mit Synthetika gibt es sehr viele Studien, die völlig zu Recht auf die Gefährlichkeit dieser Substanzen hinweisen.
Auch hier im Forum ist schon viel dazu geschrieben worden, insbesondere ist wichtig die Unterscheidung zu den natürlichen human- identschen Hormonen.
Es gibt auch – naturgemäß leider sehr wenige – Studien, welche die Überlegenheit der natürlichen human – identischen Hormone gegenüber den Synthetika belegen.Aber auch hier gilt, dass es letztlich immer eine persönliche Einzelfall Entscheidung ist.
Noch eine persönliche Anmerkung: wenn Sie – völlig nachvollziehbar und zu recht – kritisch an die Sache herangehen, dann würde ich persönlich grosser wert darauf legen, dass die Behandlung dann auch so gut wie möglich gemacht wird. Und dazu gehört dann auch, genau den Grundsätzen zu folgen und nicht Irgendetwas in die Richtung zu machen…
Konkret: ich würde die Grundsätze downloaden und genau lesen und wenn, dann die Therapie auch wirklich genau so durchführen.
Also nicht 3 Monate auf Probe sondern mindesten so lange, bis zweimal hintereinander der grüne Bereich erreicht ist. Und dann vielleicht auch mit einer Ärztin, bei der ich überzeugt bin, dass Sie von Rimkus überzeugt ist… in ihrer Frage klang das nicht so…Guten Erfolg auf dem Weg, für den Sie sich entscheiden!
DDr Thomas Beck
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AK11Participant
Danke Herr Dr. Beck für die schnelle Antwort.
Ihre nachfolgende Äußerung habe ich nicht verstanden. Welche Grundsätze? Und wo downloaden?
(…..Konkret: ich würde die Grundsätze downloaden und genau lesen und wenn, dann die Therapie auch wirklich genau so durchführen. Also nicht 3 Monate auf Probe sondern mindesten so lange, bis zweimal hintereinander der grüne Bereich erreicht ist…)Ja, Sie haben das richtig interpretiert – ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Daher mein Versuch über weitere Infos zu einem Entschluss kommen zu können.
Ihr Vergleich mit dem alten Auto hinkt insofern ein wenig, als ich mich ja sehr gut fühle und überhaupt keine (weiteren), schon gar nicht die hier viel zitierten Beschwerden habe.
Wie war das? Never change a running system :-))
Ich werde mich ganz sicher noch ein Weilchen mit der Materie beschäftigen, bevor ich eine Entscheidung treffe.
Dankeschön!
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Dr. Dr. med. Thomas BeckKeymaster
Hallo AK
downloaden können Sie Infos im Downloadbereich: „Formulare und downloads“, ganz oben auf der Seite im blauen Balken.
„Never change a running system“: Damit wäre ich ja komplett einverstanden, aber, wie die Messung zeigt: Ihrem running system geht so langsam das Öl aus…
Es geht also eben garade nicht darum, etwas zu ändern, was funktioniert, sondern das funktioniernde am Funktionieren zu halten- durch Ergänzung von etwas was nachweislich fehlt.Dennoch, es ist immer eine persönliche Einzelfall Entscheidung, die sowohl mit Wissen und Information zu tun hat, aber eben auch mit dem berühmten Bauchgefühl.
Machen Sie das Beste daraus!DDr Beck
Aber
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AK11Participant
Guten Morgen,
ich habe die gestern hinzugewonnenen Infos mal ein wenig sacken lassen.
Was mir überhaupt nicht gefällt – und bereits bei meiner HP auffiel:
Es ist hier (bzw. bei Ihnen Herr Dr. Beck) immer die Rede von: Jeder muss für sich entscheiden… die Menschen sind sehr verschieden…..Nutzen/Risiko Abschätzung individuell…… und Sie wollen einem nichts vorschreiben…..
(Meine HP hat es fast haargenau so formuliert. Lernt man dies in den Weiterbildungen so?)Aber darum geht es nicht.
Ich möchte eine klare Entscheidung treffen können, auf Basis von klaren Informationen.Wenn ich „Nutzen/Risiko Abschätzung“ höre, dann assoziiere ich damit, dass es ein Risiko gibt. Aber welches? Nur, wenn ich es kenne, kann ich auf Basis dieses Wissens entscheiden, ob ich bereit bin, es „zu wagen“…..
Was passiert eigentlich, wenn man die Kapseln nach Zeitraum X aus welchem Grund auch immer, absetzt. Werden dann nicht Wechseljahrsbeschwerden „provoziert“, denn eine hormonelle Veränderung müsste dann ja bereits stattgefunden haben?Meine Gynäkologin sagte z.B. ich könne das Ganze problemlos einfach mal 3 Monate ausprobieren. Einen Folge Termin für eine Kontrolle der Blutwerte hat sie gar nicht erwähnt.
Ebenso hielt sie es für völlig unkritisch, dass ich in 3 Wochen für 5 Wochen auf einer Auslandsreise bin.
Nach allem, was ich nun aber gelesen habe, könnte es durchaus sein, dass zwischendurch eine Kontrolle der Hormonwerte erforderlich ist – oder, je nach Beschwerden, ein vorübergehendes Absetzen der Kapseln. Da möchte ich doch aber nicht auf einer Reise mit herumdoktern…..?!Gerade las ich hier: ….deswegen muß anfangs eine verminderte Startdosis der Kapseln genommen werden…..
Auch das hat meine Gynäkologin nicht erwähnt.
Eine morgens, eine abends….. fertig. Keine weiteren Anweisungen.Gut beraten fühle ich mich nicht. Aber gerade ein so sensibles Thema verlangt das nun mal. Und ich kann nichts dafür, dass ich – entweder an eine Gynäkologin geraten bin, die es nicht besser kann – oder für meine kritische Haltung nicht geeignet ist.
Vielleicht darf ich nochmal Ihre Meinung hören Herr Dr. Beck
Und vielleicht etwas weniger in Richtung „Jeder Mensch muss wissen, was ihm wichtig ist“ – das ist schon klar,
viele Grüße
AK -
Dr. Dr. med. Thomas BeckKeymaster
Hallo AK
Dass Sie sich genau informieren möchten, kann ich sehr gut nachvollziehen und begrüßte das ausdrücklich.
Damit das in der richtigen Art und Weise erfolgen kann, ist der Besprechungstermin bei einem qualifizierten Arzt Ihrer Wahl so wichtig.
Zudem kann und darf ich hier im Forum nur allgemeine Hinweise geben und das habe ich weit über das normale Masse hinaus für Sie getan.
Ich denke, es steht jetzt eine intensive persönliche Besprechung an zur Klärung Ihrer individuellen Fragen.
Und: nein, wir lernen nicht in irgendwelchen Kursen Verantwortung auf Patienten abzuschieben, sondern jeder gute Arzt klärt seinen Patienten bestmöglich auf. Dann ist aber irgendwann eine Entscheidung nötig und da kann der Arzt mit Info und Beratung begleiten, aber entscheiden muss der Patient selbst.Noch eine kleine Anmerkung: hier im Forum findet eigentlich ein Austausch zwischen Anwendern statt und keine kostenlose mehrfache Beratung durch mich.
Hier ist nicht der Platz etwas „einzufordern“, insofern wäre vielleicht auch mal ein kleines Dankeschön angebracht…Mfg
DDr Beck -
AK11Participant
Hallo Herr Dr. Beck,
besten Dank für Ihre Infos und Ratschläge.
Ich wollte nichts einfordern, es tut mir leid, wenn dies so bei Ihnen angekommen ist.Ich bin lediglich etwas enttäuscht, dass mir eine Heilpraktikerin, die die Rimkus Therapie empfiehlt (d.h. wohl entsprechend weitergebildet wurde), meine Fragen nicht beantworten konnte (jedoch mehrfach äußerte „Das muss jeder Patient für sich selbst entscheiden“) und die Gynäkologin, die ich aufsuchte, um mir das Rezept ausstellen zu lassen, große Zweifel äußerte, ob die Rimkus Therapie überhaupt für mich sinnvoll sei und wiederum keiner von Beiden auf o.g. Punkte (Kontroll Untersuchungen, Vorgehen bei Nebenwirkungen, geringere Start Dosis etc.) hinwies.
Nun müsste ich mich anscheinend nach einer 3. Stelle umsehen, die in der Lage ist, mich zu beraten. Alles, da zeitaufwändig und kostenintensiv möglicherweise dann doch (für mich) zuviel verlangt.
Also nochmal „Dankeschön“ in aller Form
Gruß AK
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